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Überwinde die Angst vorm Schreiben: Meine 3-Schritte-Formel

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Manchmal fühlt sich das Schreiben an wie ein Fels im Schuh. Der Fels zerfetzt unsere Fußsohlen, und trotzdem schleppen wir uns weiter, und weiter, und weiter …

Dabei war er mal ganz klein, ein Steinchen. Dass er ständig größer wird, macht Angst. Können wir ihn stoppen, gar entfernen? Natürlich – mit der Ernst’schen 3-Schritte-Formel!

Warnung: Diese Formel entstand durch Selbstversuche und ist nicht wissenschaftlich erforscht. Die Testperson (und Entwicklerin) übernimmt keine Verantwortung für Selbstversuche von anderen, prophezeit jedoch Bewegungen in der Perspektive, die nicht auf Alkoholkonsum zurückgeführt werden.

Die Formel enthält: maßlose Übertreibung, sechs Kerzen, praktische Schritte.

Die Angst vorm Schreiben packt uns alle mal. In drei Schritten findest Du heraus, wovor Du Dich wirklich fürchtest – und was Du ändern kannst, um motiviert und zuversichtlich weiter zu schreiben. Kurz: Löse ganz pragmatisch Deine Schreibblockade! #indeinenworten

Schritt Nr. 1: Lache der Angst ins Gesicht

Wovor hast Du Angst? Sprich aus, wovor Du Dich fürchtest. Tipp: Es ist wahrscheinlich genau das, was Dir zuallererst einfällt.

Dann hole Dir Mister Humor an die Seite und führe die Angst ins Absurde. Es ist völlig egal, ob Du das Ergebnis aufschreibst, aus dem Fenster brüllst oder einen Feind anrufst und ihn vollquatschst – Hauptsache, Du schaffst es, das Schreiben nicht allzu Ernst zu nehmen. Meistens geht’s nämlich nicht um Leben und Tod.

Dir fällt nichts ein? Ich gehe doch gern mit Beispielen voran 🙂

Ich bin (noch) nicht gut genug.
Mein Wissen aufzuschreiben ist sinnlos. Erstens gibt es keins, sagt mein Impostor Syndrome. Meine Kunden kommen nur aus Sympathie zu mir, damit ich nicht verhungere. Zweitens kann ich nicht darüber – über das Nichts – schreiben. Meine Unfähigkeit ist absolut, selbst ein Regenwurm könnte bessere Texte schreiben als ich, vorausgesetzt er wäre in der Lage, im Erdreich einen Computer ans Laufen zu bringen.

Was werden die anderen von mir denken?
Was denken meine ehemaligen Kommilitonen, bereits als Literaturwissenschaftler mit Monokel geboren? Und wo wir beim Thema Geburt sind: Wird mein Kind, falls ich jemals eins gebäre, ausgegrenzt, wenn seine Mutter klägliche Schreibversuche gestartet, und sie dann auch noch veröffentlicht hat? Nachher stellt mich RTL noch in einer schlecht gescripteten Sendung bloß.

Ich weiß nicht, wie ich durchhalten soll.
Ich habe mal was geschrieben, aber am nächsten Tag hatte ich keine Lust mehr. Dieses Textdokument mit dem Dateinamen „Buch“ enthält 203 Wörter. Es hat nicht mal einen eigenen Ordner, sondern klagt mich vom Desktop aus an, sobald ich meinen PC hochfahre. Ich bin völlig unfähig, etwas durchzuziehen.

Ich bin nicht zum Schreiben berufen.
Ich warte immer noch auf ein Zeichen von oben. Einen kleinen Altar für die Schreibmuse habe ich schon gebaut. Ich setze mich jeden Tag davor, beweihräuchere uns und lese Artikel übers Schreiben. Leider hat sie mich bis jetzt bei ihren regelmäßigen Erleuchtungsrunden ignoriert.

So viele Menschen schreiben. Warum sollte ich das auch tun?
Die Welt braucht wirklich nicht noch jemanden, der uninspirierte Buchstaben aneinanderreiht und sie Leuten vor die Nase hält. Vielleicht habe ich sowieso kein Talent.

Du kannst hier weitermachen (poste es gerne in den Kommentaren):

Schritt Nr. 2: Wo liegt die wahre Ursache für Deine Angst vorm Schreiben?

Stell Dir vor, Dein Schreibtisch steht in einem Raum, der von sechs Kerzen erleuchtet wird. Also sagen wir, sechs richtig helle Kerzen, die auf wundersame Weise nachwachsen (gibt’s nicht im Drogeriemarkt).

Plötzlich stürmt eine Angst rein, und ihr Fahrtwind löscht eine der Kerzen aus. Ist blöd, aber Du kannst immer noch im Licht der fünf anderen schreiben.

Allerdings haben es diese Ängste echt drauf mit ihren dramatischen Auftritten. Sie können auch zwei, drei oder alle Kerzen erwischen! Wenn nur noch drei Kerzen leuchten, sitzt Du schon im Dämmerlicht und Deine Mutter würde lächelnd warnen: „Kind, du machst dir die Augen kaputt!“

Bei zweien wirst Du sogar selbst wissen, dass Du eine Brille brauchst, wenn Du weiterschreibst.

Bevor ich ins Medizinische abdrifte: Sorg dafür, dass Du genug siehst. Es müssen nicht immer alle Kerzen brennen, aber wenn zu viele erloschen sind, solltest Du sie wieder anzünden.

Und das sind die sechs Kerzen, die Dein Schreibprojekt ins machbare Licht rücken:

Die Angst vorm Schreiben packt uns alle mal. In drei Schritten findest Du heraus, wovor Du Dich wirklich fürchtest – und was Du ändern kannst, um motiviert und zuversichtlich weiter zu schreiben. Kurz: Löse ganz pragmatisch Deine Schreibblockade! #indeinenworten

Klarheit: Du weißt, was Du erreichen möchtest.

Strategie: Du weißt, wie Du es erreichst.

Können: Du kannst, was Du können musst.

Energie: Du sorgst für Deine körperlichen und geistigen Grundbedürfnisse.

Genie: Du räumst den Konventionsmist zur Seite und schreibst in Deiner Schreibstimme.

Zuversicht: Du spürst tief in Dir, dass Du es schaffen kannst.

Der pragmatische Schritt Nr. 3: Löse das Problem

Dazu muss ich nicht viel schreiben, oder?

Sobald Du weißt, welche der Kerzen Feuer braucht, kannst Du es holen und sie anzünden. Und dann: Schreib gute Texte!

Verrätst Du uns, wovor Du Dich beim Schreiben fürchtest? Vielleicht magst Du ja auch eine Erfolgsgeschichte mit uns teilen. Schreibe Deinen Beitrag in die Kommentare.

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Kommentare

4 Kommentare

  1. Für alle, die sich dazu berufen fühlen, Bücher oder Geschichten zu verfassen, jedoch Befürchtungen hegen, dass niemand ihre Werke lesen wird, wäre „Martin Eden“ von Jack London eine empfehlenswerte Lektüre.

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    • Hallo Jewgeni,
      vielen Dank für den Tipp. Das Buch hatte ich nicht auf dem Schirm, ist aber jetzt auf meiner Leseliste 🙂
      Liebe Grüße
      Anke

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  2. Das die Geschichte nicht so gut wird. Und es allein an mir liegt. Denn ich liebe die Geschichte, nur bin ich zu schlecht Denke ich.

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    • Danke, dass Du Deine Ängste hier teilst, liebe Sabrina.
      Was verstehst Du unter „zu schlecht“? Schreiben ist ein Handwerk, dass wir lernen können. Deshalb: Finde heraus, was genau Du noch nicht (so gut) kannst, und such Dir dann Möglichkeiten, es zu lernen. Übrigens nehmen wir unsere Fähigkeiten nicht immer genauso wahr wie andere. Hol Dir Feedback von potenziellen Leser*innen. Könnte ja sein, dass sie gar nicht nachvollziehen können, was Du mit „zu schlecht“ meinst 🙂
      Ich wünsche Dir viel Freude und Erfolg dabei.
      Liebe Grüße
      Anke

      Antworten

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