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Angst? Warum Du Deine Texte trotzdem veröffentlichen solltest

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Monate und unendlich viel Hirnschmalz hatte ich in den Text investiert. Am Tag der Deadline schickte ich ihn ab. Schon eine Stunde später rief mein Auftraggeber an. Und weißt Du was? Ich traute mich nicht, ans Telefon zu gehen! Ich hatte Schiss vor seiner Reaktion.

Sichtbar werden ist schwer. Aber die Angst zu veröffentlichen kannst Du besiegen! So lässt Du die Zweifel links liegen und zeigst Dich endlich mit Deinen Texten. #indeinenworten

Hätte mir das eine Freundin erzählt, ich hätte sie heftig geschüttelt. Hätte sie gefragt: „Warum zum Henker sollte dieser Mensch Deinen Text nicht mögen? Du hast mit ihm über das Format gesprochen. Er fand Deine Arbeitsproben gut. Vielleicht gefallen ihm ein paar Abschnitte nicht oder er findet den Aufbau nicht gelungen. Aber er kann unmöglich übersehen, dass Du einen guten Text abgeliefert hast!“

Einen Text zu veröffentlichen ist gruselig.

Wenn ich ans Veröffentlichen denke, fühlt es sich für mich manchmal an wie in einem Ameisenhügel zu sitzen. Die Zweifel krabbeln überall auf mir herum. Kribbel … Ist er zu langweilig, zu forsch, zu auffällig? Kribbel … Weiß ich nicht genug über das Thema? Blamiere ich mich? Kribbel … Klinge ich wie meine Oma, die immerzu dieselben Geschichten erzählt hat?

Ein Stück weit ist das normal. Geschäftsschädigend wird es, wenn man im Ameisenhaufen versinkt und sich von den Ameisen aufessen lässt (bitte entschuldige das unappetitliche Bild).

Ganz ehrlich: Bei dieser Schreibcoaching-Seite ging es mir wieder so. Obwohl ich weiß, dass ich meinen Kundinnen helfen kann, habe ich länger als nötig gebraucht, um sie aufzusetzen und mit Text zu bestücken. Ja, ich weiß – obwohl mich andere Menschen dafür bezahlen, dass ich schreibe!

Ich redete mir ein, ich müsste mich erst einmal ins Bloggen einfühlen und meinen Schreibstil anpassen. Müsste erst einmal herausfinden, was ich wie genau mit meinen Leser*innen teile. Ein bisschen suhlte ich mich auch in einer Schreibblockade. Mit dieser Haltung stand ich mir sehr lange selbst im Weg und kam nicht von der Stelle.

Denn die Wahrheit ist viel einfacher: Ich hatte Angst, mich zu zeigen.

Natürlich ist es verdammt viel Arbeit, eine Haltung für ein neues Unternehmen zu entwickeln. Das beginnt bei der Frage, ob Du mich als unprofessionell wahrnimmst, wenn ich mit Dir über meine Unsicherheiten beim Schreiben spreche. Und es endet mit dem (Achtung Ironie!) leicht hinderlichen Glaubenssatz, dass ich als Autorin nobelpreisverdächtig schreiben sollte.

Aber irgendwann ist es auch mal gut. Irgendwann hast Du (fast) alles zum Thema gelesen, jede noch so absurde Leserperspektive eingenommen, jeden Textentwurf 20 Mal umgeschrieben.

Irgendwann ist auch für die hartnäckigste Perfektionistin die Zeit gekommen, sich mit ihrem Werk zu zeigen.

Angst vor Sichtbarkeit: Wie Du Dich selber austrickst

Sichtbar werden ist schwer. Aber die Angst zu veröffentlichen kannst Du besiegen! So lässt Du die Zweifel links liegen und zeigst Dich endlich mit Deinen Texten. #indeinenworten

Die besten Texte entstehen, wenn Du Lockerheit reinbringst. Wenn es Dir ein klitzekleines Bisschen egal ist. Wenn Du Worte lässig aus der Hüfte herausschießt. Vielleicht sogar hinrotzt. (Erstmal) ohne Rücksicht auf Verluste.

Kann man das so schreiben? Wenn es nach Deiner Schnauze klingt und es ins Format des Textes passt: Auf jeden Fall! Wir lesen doch am liebsten die Texte, die Schmackes haben, oder?

Wie viel Du von Dir zeigst, musst Du austarieren. Das aber geht nur, wenn Du aus dem Ameisenhaufen kletterst, Dich an Dein Laptop setzt, schreibst UND veröffentlichst.

Wie viel Du von Dir zeigst kannst Du nur austarieren, wenn Du schreibst UND veröffentlichst.

Erst im Dialog mit anderen erfährst Du, woran Du noch arbeiten kannst. Und natürlich geben Dir die Reaktionen anderer den Schwung für mehr Texte und die Freude beim Schreiben.

Übrigens: Mein Auftraggeber hat mir damals auf die Mailbox gesprochen. Er sagte, dass er nach der Lektüre meines Textes so bewegt war, dass er mich einfach sofort anrufen musste. Hätte ich da die Courage gehabt, mich dem zu stellen – er hätte es mir persönlich sagen können.

Und nun zu Dir:

Was ist das Schlimmste, was nach der Veröffentlichung Deines Textes passieren könnte?

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