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Mythos Talent zum Schreiben: Was Du für Business-Texte wirklich brauchst

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Einfach einen Text schreiben: Ist doch nichts dabei, oder?

Die Wahrheit ist: Die meisten von uns (einschließlich mir früher) versteifen vor dem blinkenden Cursor. Oft formulieren wir unnötig kompliziert und trocken. Das Ergebnis finden wir selbst langweilig.

Unser Fazit: „Ich kann das einfach nicht. Ich hab kein Talent zum Schreiben.“

Aber ist das wirklich so? Lass es uns herausfinden.

Kein Schreib-Talent? 3 Gründe, woran’s liegen kann

Talent zum Schreiben zu haben wird überschätzt. Für einen guten Schreibstil sind 3 andere Fähigkeiten wichtiger. Welche das sind, und wie Du bessere Texte schreibst und veröffentlichst, erfährst Du in diesem Blogartikel. #indeinenworten

Schreiben ist ein magischer Vorgang. Ich bin die Letzte, die das abstreitet. Aber diese wabernden Vorstellungen von „Autoren-Genies“ gehen mir auf den Keks.

Wenn wir vermeintlich kein Talent zum Schreiben haben, könnte es hieran liegen:

  1. Wir wollen sichergehen, alles richtig zu machen. → Klarer Fall von Unsicherheit.
  2. Wir wissen es nicht besser, weil „es immer so gemacht wurde“ oder „alle es so machen“. → Klarer Fall von, na ja, Unwissenheit.
  3. Wir wollen uns durch unnötig komplexe Formulierungen abgrenzen, statt auf Kommunikation zu setzen. → Klarer Fall von Ego-Trip.

Du findest Dich in den Punkten 1 und / oder 2 wieder? Dann ist dieser Blogartikel für Dich.

Ich möchte Dir zeigen, dass das Schreiben ein Handwerk ist. Eines, für das Du Fähigkeiten brauchst, an denen Du feilen kannst.

Der Knackpunkt liegt woanders: in der Lebensphase, in der Du verinnerlicht hast, ob Du schreiben kannst oder nicht. In der Schule.

Schreiben in der Schule: 3 Anforderungen, die Dich heute blockieren

1. Richtige Antworten geben

„Was will uns der Autor damit sagen?“

Diese Frage mussten wir im Deutschunterricht häufig beantworten. (Es ist übrigens eine Frage, die sich Deine Leser*innen nie stellen sollten.)

Viel Raum für eigene Interpretationen hatten wir nicht. Denn: Wenn geprüft werden soll, braucht’s messbare Ergebnisse. Schließlich können nur die benotet werden. Auswendiglernen war angesagt.

Versteh mich nicht falsch. Daten und Fakten parat zu haben, hilft uns, uns zu erinnern und neue Informationen einzuordnen. Es trainiert außerdem unser Gehirn.

Aber die Zeiten haben sich geändert. Heute müssen wir nicht mehr in der Bibliothek oder in unseren Köpfen kramen. Wir befragen sekundenschnell das Netz.

Dazu kommt: Wie benotet wurde, hing nicht nur von messbaren Antworten ab. Auch die Persönlichkeit der Lehrkraft und unsere Beziehung zu ihr entschieden darüber, ob unsere Texte gefielen.

Wer kann schon absolut objektiv über Texte urteilen? Und wer ist schon vor Sympathie oder Antipathie gefeit?

Oft schrieben wir, was die Lehrkraft lesen wollte. Ängstlich, wütend, gleichgültig oder zuversichtlich erwarteten wir ihr Urteil. (Fühlst Du Dich heute ähnlich, wenn Du einen Text veröffentlichst?)

Wir schrieben also für eine mehr oder weniger faire Person, von der wir abhängig waren. Welche dieser Texte

  • haben wir wirklich gerne geschrieben?
  • hatten etwas mit uns selbst zu tun?
  • enthielten unsere Meinung?

Wir schrieben also nicht fürs Leben, sondern für die Schule.

2. Formulierungen auswendig lernen

Erinnerst Du Dich an Erörterungen, Inhaltsangaben und Interpretationen?

Um sie richtig zu schreiben, bekamen wir Formulierungen an die Hand:

  • Erörterung: „Einerseits …, andererseits …“, „Es ist zu bedenken, dass …“, „Zum Schluss lässt sich sagen, dass …“
  • Inhaltsangabe: „Der Text handelt von …“, „Zusammengefasst geht es in dem Text um …“, „Am Ende des Textes …“
  • Interpretation: „Das Gedicht wirkt …“, „Die Metapher … steht für …“, „Der Autor verweist auf …, um …“

Das war gut. Normierte Texte halfen uns, Textsorten schreibend kennenzulernen und unsere Gedanken zu formulieren.

Aber lernten wir auch, diese Strukturen zu brechen, Klischees auszuweichen, unseren eigenen Ausdruck zu finden? Eher nicht.

Stattdessen erlagen wir der Illusion, es gäbe den perfekten Text. Einer, der am Ende fertig oder gar druckreif ist.

Und wenn nicht?

Je mehr Fehler, desto roter angestrichen der Text, desto schlechter die Note. (Ich hatte meistens eine Drei. Und Du?)

Wenn wir diese Formulierungen heute verwenden, verstecken wir uns. Heißt, dass unsere Botschaft verschlüsselt wird und wir weniger Menschen erreichen. Es passiert also genau das Gegenteil von dem, was wir eigentlich wollen.

Diejenigen, die heute unsere Texte lesen, suchen nicht nach Fehlern. Sie suchen nach Verbindung. Sie wollen wissen, wie wir ticken, und ob wir die Richtigen sind, um sie zu unterstützen.

Tipp: Mach Deine Schreibstimme zum USP. In meinem Kurs Der Schreib-Code zeige ich Dir, wie Du sie mitternachts herbeizauberst. … Scherz. Im Kurs lernst Du, wie Du regelmäßig Blogartikel in Deiner Schreibstimme veröffentlichst. Und zwar solche, die Deine Zielperson gerne liest.

3. Einen Satz nach dem anderen schreiben

Wie hast Du in der Schule geschrieben?

Ich wette: einen Satz nach dem anderen. (Ich hab das genauso bis zum Studium der Literaturwissenschaften durchgezogen.)

Für manche von uns – mit entsprechendem Bildungshintergrund und freiem Geist – funktionierte das gut. Ideen und Worte sprudelten.

Aber was, wenn wir nicht gelernt hatten, den eigenen Ideen zu trauen? Was, wenn wir nie Fehler machen durften?

Dann mussten wir um jeden Satz ringen, als hinge unser Selbstwert davon ab. Was vielleicht auch der Fall war.

Texte (neu) schreiben lernen: Lohnt sich das fürs Business?

Lohnt es sich, als Berufstätige gute Texte zu schreiben?

Ein Business-Gesetz, von mir erlassen, liefert die erste Antwort: Selbstverständlich lohnt sich die Mühe, denn es bringt Dein Business weiter!

Die zweite Antwort liefern die Erfolgsgeschichten meiner Kund*innen. Schon nach wenigen Wochen schreiben sie Texte, die oft und gerne gelesen werden.

Durch Texte – auf Deiner Website, in sozialen Netzwerken, durch Dein eigenes Buch – wirst Du sichtbar. Durch Blogartikel wirst Du online gefunden. Durch Newsletter verbindest Du Dich mit (potenziellen) Kund*innen und schaffst Vertrauen.

Spoiler: Das passiert aber nur, wenn wir neue Schlüsse ziehen aus dem, was wir in der Schule gelernt haben:

  1. Der Maßstab für einen guten Text sind richtige Antworten.
    Fürs Business gilt: Texte, die hauptsächlich Informationen enthalten, kann die KI bald besser schreiben. Unsere Texte dürfen in erster Linie andere Inhalte vermitteln: eigene Gedanken formulieren, uns als Menschen zeigen, die Verbindung zu (ebenbürtigen!) Leser*innen suchen.
  2. Der Maßstab für einen guten Schreibstil sind standardisierte Formulierungen.
    Fürs Business gilt: Standardisierte Formulierungen machen unsere Texte unnötig sperrig. Gleichzeitig verstecken sie uns. Unsere Schreibstimme dagegen macht sie unverwechselbar. Dank ihr zeigen wir uns als Persönlichkeit.
  3. Texte entstehen Satz für Satz.
    Fürs Business gilt: Gute Texte entstehen, indem wir (vermeintlich) schlechte Texte aushalten und den Mut aufbringen, sie im Austausch mit unserer Community weiter zu entwickeln.

Um Dich und Dein Business schreibend weiter zu entwickeln, brauchst Du also nicht immer Antworten. Schon gar nicht die richtigen.

Das Schreiben kann uns stattdessen dabei helfen, ein Thema zu erforschen. Dank unserer Texte können wir ein Thema im Austausch mit anderen tiefer durchdringen.

Indem wir in unserer Schreibstimme schreiben, zeigen wir uns nicht nur als Expert*in, sondern auch als Mensch. Unbezahlbar in Zeiten von KI.

4 Fähigkeiten, die Du für berufliche Texte brauchst

Konnte ich Dich überzeugen, Dir und Deinen Schreibfähigkeiten eine nachschulische Chance zu geben?

Falls ja, bist Du nun bereit für die vier Fähigkeiten, die Du wirklich für gute Texte brauchst. Die Prozentsätze sind übrigens frei erfühlt, gemessen an meiner Erfahrung als Schreibmentorin seit 2015.

1. Deine Expertise (30 Prozent)

Du bist Expert*in.

Wenn Du auf ein Thema spezialisiert bist, kannst Du diesen Punkt sofort mit einem satten „Check!“ abhaken.

2. Das Handwerk des Schreibens (45 Prozent)

Wie jedes Handwerk kannst Du auch das der Schreibenden lernen. Hier im Blog gebe ich immer wieder Anleitungen und Strategien dazu. Zum Beispiel:

Wie Du gute Texte schreibst:

Wie Du mit Persönlichkeit schreibst:

Wie Du so schreibst, dass es Dir Freude macht:

Schon gewusst? Schreiben muss nicht lange dauern. In meinem Kurs Der Schreib-Code zeige ich Dir, wie du in kurzen, effizienten Sprints richtig gute Texte schreibst.

3. Mut (20 Prozent)

Du brauchst Mut, um Dich vor ein leeres Blatt zu setzen, mit höchsthohen Ansprüchen im Nacken. Du brauchst ihn auch, um dranzubleiben. Du brauchst ihn, um auf „Veröffentlichen“ zu klicken.

Am meisten Mut brauchen wir, wenn wir in unserer Schreibstimme schreiben. Wenn wir Teile unserer Persönlichkeit zeigen, die in keine Schablone passen.

Aber genau diese Texte werden am liebsten gelesen. Verrückt, oder? Ja, verrückt menschlich.

Talent zum Schreiben zu haben wird überschätzt. Für einen guten Schreibstil sind 3 andere Fähigkeiten wichtiger. Welche das sind, und wie Du bessere Texte schreibst und veröffentlichst, erfährst Du in diesem Blogartikel. #indeinenworten

4. Genie (5 Prozent)

Ja, es gibt diese Menschen – die Genies, die auch noch die fünf Prozent mitbringen. Das sind diejenigen, die Literatur-Nobel- und Pulitzer-Preise gewinnen.

Wir erkennen ihre Genialität neidlos an. Hey, wenige von uns sind so hochbegabt, um mal eben einen preiswürdigen Text in die Tasten zu kloppen.

So schreibst Du besser – auch ohne Talent

Und jetzt? Wenn Dich dieser Artikel inspiriert hat, schreib doch gleich Deinen nächsten Text.

(Du wünschst Dir mehr Leser*innen? In meiner Masterclass „Das 3 x 3 von SEO-Blogartikeln“ lernst Du, wie Deine Texte online gefunden werden. Du bekommst sie als Bonus in meinem Online-Schreibkurs.)

Deine Texte müssen nicht perfekt sein. Viel wichtiger ist:

  • Schreib so viel wie möglich. Denn nur schreibend wirst Du besser.
  • Veröffentliche Deine Texte.
  • Lerne aus Feedback.

Und dann passiert das, was Du heute vielleicht gar nicht für möglich hältst:

Du merkst, dass Du Talent zum Schreiben hast.

Bevor Du Dich an den nächsten Text setzt, lass uns gerne noch vorher in den Kommentaren wissen:

An welchen Fähigkeiten feilst Du? Deine Antwort motiviert andere genauso wie mich.

 

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Kommentare

2 Kommentare

  1. Liebe Anke,

    vielen herzlichen Dank für diesen motivierenden Beitrag! Ich werde ihn mir immer wieder Mal vor Augen führen, wenn sich die Zweifler-Fragen in Bezug aufs Schreiben bei mir melden 😉 – Danke!

    Liebe Grüße
    Karin

    Antworten
    • Sehr gerne, liebe Karin! Du brauchst eigentlich nur Punkt 3 zu beachten – und dann bitte losschreiben 🙂

      Antworten

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