Hast Du das Mindset, Autor*in zu werden? 7 Fragen verraten es Dir
Dein Name steht auf dem Cover des Bestsellers. Von Anfang an war Dir und der gesamten Welt klar, dass Du Autor*in wirst.
Oder?
Natürlich nicht.
Am Anfang steht nur der Traum vom eigenen Buch. Vielleicht noch vage Buch-Ideen. Von dort bis zur Veröffentlichung kommt es auf zwei Dinge an:
- Du weißt, was Du konkret tun musst, nämlich das hier: Dein Sachbuch schreiben: 7 bewährte Schritte für künftige Autor*innen
- Du hast das richtige Mindset, um den Zweifeln die Stirn zu bieten.
Ob Du Autor*in wirst oder nicht, steht und fällt also (neben dem Schreib-Handwerk) mit Deinem Mindset. Bist Du bereit, sieben Fragen dazu ehrlich zu beantworten? Die passenden Tipps gebe ich Dir natürlich auch mit.
1. Kannst Du den Prozess lieben?
Kleines Rätsel vorab: Was haben diese Vorteile des Autor*innen-Lebens gemeinsam?
- Du setzt Dich umfassend mit einem Thema auseinander, das Dir am Herzen liegt.
- Du hinterfragst Dein Wissen und stellst es auf sichere(re) Beine.
- Du entdeckst Deine Schreibstimme.
- Du trainierst Deine Konzentrationsfähigkeit.
- Du hilfst mehr Menschen mit Deiner Expertise.
- Du wirst als Expert*in (und vielleicht sogar als eigene Marke) anerkannt, trittst selbstbewusster auf und wirst besser bezahlt.
- Du verdienst zusätzliches Geld mit dem Verkauf Deines Buches.
- Du kannst Dich Autor*in nennen.
Klar, ist alles wundervoll. Aber noch etwas anderes haben die Erfolge gemeinsam: Sie fallen nicht unter die Kategorie Instant-Befriedigung. Sie stellen sich in ihrer vollen Größe erst langfristig ein – wenn Dein Buch fertig ist (oder Du länger an Deinem Manuskript geschrieben hast).
Deshalb solltest Du Dir zuallererst die Frage stellen, ob Du den Prozess des Schreibens liebst – oder zumindest lieben lernen kannst. Stell es Dir genau vor (schummeln gilt nicht):
Wie Du recherchierst, auch wenn die Texte kompliziert geschrieben sind und Du sterbensmüde bist. Wie Du regelmäßig vor dem PC sitzt, obwohl Dein Popo immer platter wird. Wie Du den Kinobesuch absagst und stattdessen nochmal das aktuelle Kapitel überfliegst, um für den nächsten Tag vorbereitet zu sein.
Fühlt sich das nach einem guten Lebensstil für Dich an? Denn ja, von Beruf Autor*in zu sein ist genau das: ein Lebensstil.2. Kommunizierst Du liebevoll und konstruktiv mit Dir selbst?
Schreiben ist nicht glamourös, sondern in der Regel eine einsame Angelegenheit. Du wirst ständig auf Dich selbst zurückgeworfen. Immer und immer wieder. Du wirst mit inneren Teufelchen und Selbstzweifeln kämpfen. Du wirst damit hadern, ob Du gut genug bist, ob Du überhaupt etwas zu sagen hast, ob sich die Mühe jemals lohnen wird.
Von allen inneren Dialogen kostet mich der mit dem „Fachsprachen-Teufelchen“ am meisten Kraft. Immer wieder stärke ich mich in der Gewissheit, dass ich ich selbst bleiben kann. Dass ich mich nicht hinter Fachsprache verstecken muss. Dass ich in meinen Worten schreiben darf. (Genau deshalb heißt diese Seite so.)
Kannst Du Deine Zweifel akzeptieren und ihnen liebevolle Gedanken entgegenhalten? Schaffst Du es, aus negativen Gedankenspiralen herauszukommen und Dich selbstständig zu motivieren? Hast Du Lust, Dich so intensiv kennenzulernen?
3. Schenkst Du Dir als Autor*in in spe Vertrauen?
Wenn ich besonders viel und unter Zeitdruck schreiben muss, habe ich jeden Abend das Gefühl: Mein Gehirn ist nun endgültig ausgequetscht. Morgen kann ich genausogut eine Katze adoptieren und sie in regelmäßigen Abständen auf meine Tastatur springen lassen. Vielleicht „tippt“ sie sogar Sinnvolleres als ich.
Aber morgens habe ich neue Ideen. Spätestens, wenn ich mich an meinen Arbeitsplatz setze und schreibe.
Ich garantiere Dir: Dein Ideenvorrat ist unerschöpflich. Glaubst Du dran?
4. Kannst Du Dein Buch langfristig zur Priorität machen?
Kurz nachdem ich mich selbstständig gemacht habe, bekam ich den Auftrag für mein aktuelles Buch. Plötzlich war ich nicht nur freiberufliche Autorin, die Strukturen aufbauen, Kund*innen akquirieren und Geld verdienen muss. Ich hatte auch noch zwei Projekte zu wuppen, die mir zwar nicht sofort Geld, aber eine lohnende Investition in meine Zukunft versprachen: ein anspruchsvolles Sachbuch schreiben und eine Schreibcoaching-Website aufbauen.
Beides gleichzeitig funktioniert natürlich nicht, wie ich rückblickend erkenne. Heute würde ich eine Investition abschließen, bevor ich eine zweite tätige.
Mit einem Buch investierst Du in Deine Zukunft. Wenn Du Autor oder Autorin werden möchtest, mach es zur Priorität. Wenn das nicht geht, schließ erst andere Dinge ab. Investiere nicht an zwei Stellen gleichzeitig.
5. Kannst Du Dein Buch täglich zur Priorität machen?
Und wo wir grade beim Thema „Priorität“ sind: Gleiches gilt für den Alltag.
Ich war ein unkompliziertes Kind. Wenn mich meine Eltern mit auf eine Party nahmen, setzte ich mich einfach mit einem Buch in ein gemütliches Eckchen. Feierlärm? Kein Problem für mich, solange ich mein Buch hatte.
Als Erwachsene kann ich leider nicht immer so fokussiert bleiben. Oft schwirren zu viele unerledigte Aufgaben in meinem Kopf herum. Wenn ich schreibe, nerven sie manchmal noch mehr.
Das Schreiben fordert von uns Fokus. Mehr noch: Es fordert von Autor*innen die Courage, gedanklich wirklich alles wegzuschieben. Das fühlt sich manchmal egoistisch an, manchmal leichtsinnig. Aber es ist wesentlich, um weiter zu schreiben.
6. Überwältigst Du die Überwältigung?
Manchmal fühlt sich das Buchschreiben so an, als müsste ich den Rasen eines Fußballstadions kürzen – Halm für Halm. Wie lange werde ich dazu brauchen? Damit kann ich gar nicht fertig werden. An einigen Tagen fange ich gar nicht erst an und mache lieber die Buchhaltung.
Klar, produktive Ausweichmanöver bieten sich an. Aber ein Schnitt … ähhh … Schritt ist besser als keiner. Zehn Minuten schreiben sind besser als null Minuten.
Kannst Du das Gefühl der Überwältigung ignorieren, und Dir jeden Tag Zeit nehmen, ein Wort nach dem anderen zu tippen?
7. Achtest Du auf Deinen Körper?
Sitzen ist das neue Rauchen: Was entspricht dann dem Raucherhusten? Rückenschmerzen? Verkrampfte Schultern?
Zu lange habe ich den Fehler gemacht, meinen Körper zu ignorieren. Ich hätte zwischendurch mehr aufstehen, spazieren, Yoga machen sollen.
Hole ich grade nach. Ich wechsle die Sitzgelegenheit – arbeite auf der Couch, mal im Café, dann wieder am Schreibtisch.
Auch wenn Dir noch nichts wehtut, denk dran: Unsere Körper sind nicht fürs viele Sitzen gemacht. Sie brauchen Abwechslung. (Und damit meine ich natürlich nicht die Raucherpause 😉 )
Möchtest Du Autor*in werden? Bist Du schon mittendrin im Schreibprozess? Verrate es uns in den Kommentaren!
Liebe Anke,
ich habe dich erst heute Morgen entdeckt und deine Worte haben mich sofort angesprungen.
Seit gut drei Jahren bin ich mitten im Leben und stehe Kopf mit Transformationen. Das Buch, das mich im Hinterkopf begleitet, ist schon dermaßen ein Teil von mir, weil es ein Teil des ganzen Prozesses ist und ich habe das Gefühl, es müsste sich durch meine häufigen Gedanken von selbst schreiben.
Noch halten mich Aussagen wie „Ein Buch willst du schreiben?! Was soll DAS denn bitte bringen?!“ ein bisschen davon ab. Aber die Idee und der Wunsch lassen mich nicht mehr los
Und heute Abend zu Neumond nehme ich es mit auf zum Manifestieren.
Danke für die Inspiration – ich freue mich auf weitere Tipps. Denn es wird sich nicht ganz von alleine schreiben…
Ganz viele herzliche Grüße,
Cecilia
Liebe Cecilia,
wie schön, willkommen 🙂 (Ich liebe das „angesprungen“ – interessant, was Worte alles können …)
Oh man, dieses Gefühl kenne ich sooo gut: Der Text / das Buch ist ja schon im Kopf, dann ist es ja quasi schon auf der Welt. Aber wie Du schreibst, es schreibt sich dann doch nicht von alleine. Ich hoffe, Du findest hier viele Anregungen, die Deine Worte vom Kopf aufs Papier befördern.
Liebe Grüße
Anke
Hallo Anke, danke für den interessanten Blog. Ich habe vor ein Buch zu schreiben. Allerdings lasse ich mich auch von tausenden Sachen ablenken. Ganz besonders von meiner Mutter, die denkt, Schreiben ist brotlose Kunst. Ich sehe es als Lebensinvestition und -aufgabe. Ich denke allerdings, wenn ich so schön im Schreibfluss bin, könnte sie kommen und von mir irgendwas wollen, was ich ihr wieder helfen soll. Ich brauche am allerbesten ein Zeitmanagement, um der Sache in gewisser Weise Herr zu werden.
Liebe Grüße
Iris Tessel
Liebe Iris,
schön, dass Du hier gelandet bist 🙂
Tja, wie kommt das Brot auf den Tisch? Vielleicht nicht immer durch den Verkauf Deines Sachbuchs. Aber das Buch selbst untermauert Deine Expertise und hilft potenziellen Kund*innen, sich für die Zusammenarbeit mit Dir zu entscheiden.
Was die Zeit zum Schreiben angeht: Vielleicht hilft Dir dieser Artikel weiter: https://indeinenworten.de/zeit-zum-schreiben/
Viele liebe Grüße
Anke
Liebe Anke,
zunächst vielen Dank für Deine motivierenden Tipps. Deine Tipps und Erfahrungen sind unglaublich authentisch, ich bin sehr beeindruckt. Ich bin keineswegs ein Profi, schreibe jedoch mit einem hohen Anspruch autobiografisch für meine Kinder, ohne gegenwärtig an eine Veröffentlichung zu denken. Der Schreibprozess ist in der Tat das Spannendste und lebt von den Ideen, wie man etwas beschreibt. Die Ideen sind das, was auch zum Weiterschreiben motiviert. Dieses Einsame am Schreiben ist eher schwierig.
Dass Du es schaffst, neben dem Schreiben noch diese Coaching- Seite zu gestalten, ist phantastisch. Ich freue mich immer sehr, von Dir zu hören.
Herzliche Grüße aus der Bauhausstadt Dessau
Petra
Liebe Petra,
was für eine wundervolle Rückmeldung, dankeschön! Tatsächlich habe ich diese Seite auch ins Leben gerufen, weil das Schreiben eben so einsam ist 🙂 Den Austausch mit anderen Schreibliebhaber*innen genieße ich sehr. Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude dabei, Deine Ideen zu Papier/Dokument zu bringen.
Alles Liebe
Anke
Liebe Anke,
bei der adoptierten Katze, die Du über die Tastatur springen lässt, musste ich laut lachen. Ich liebe Deine Schreibstimme:-)!
Die Aufforderung, das Buch zur Priorität zu machen, hat an mir gerüttelt. Ich bin im Moment im Schreibprozess und weiß genau, dass in den nächsten Monaten massenhaft Aufträge anstehen und es so viele „Du musst nochs“ gibt….
Ich bin gespannt, wie das gelingen kann.
Vielen Dank für Deinen inspirierenden Text!
Herzliche Grüße
Agathe
Liebe Agathe,
wie schön, von Dir zu lesen! Ein zweites Buch? Juhuuuuu und toi toi toi!
Ganz liebe Grüße
Anke