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Schreibfaul? So kommt die Lust zu schreiben schnell zurück

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Es gibt da jemanden, ohne den kann ich nicht schreiben.

Meine Beziehung zu ihm muss ich mit Fernsehschnulzen-Klischees erklären. Denn nur sie stimmen: Ohne ihn kann ich nicht leben. Ohne ihn kann ich nicht essen, nicht schlafen, nicht lachen. Und eben auch nicht schreiben.

Die Lust zu schreiben ist weg? Mit diesem ungewöhnlichen Schreibtipp schreibst Du wieder produktiv an Deinen Texten. #indeinenworten

Eigentlich müsste ich ihn lieben und ehren. So, wie man jemanden behandelt, der bis zum Tod bei einem sein wird. Aber anstatt ihn mit Liebe und Respekt zu behandeln, kommandiere ich ihn rum.

  • „Was? Du willst jetzt kaffeetrinken gehen, obwohl ich heute eine Deadline habe?“
  • „Nein, ich kann jetzt nicht mit dir spazieren. Hast du sie noch alle?“
  • „Müde sein ist keine Ausrede, die Veranstaltung abzusagen. Los jetzt!“

Kein Wunder, wenn sich dieser Jemand links liegen gelassen fühlt. Und gerne mal beim Schreiben streikt. Wer könnte es ihm verübeln?

Wie die Lust zu schreiben ganz leicht wieder kommt

Schreibblockaden haben unterschiedliche Ursachen: eine zu laute innere Kritikerin, das Imposter Syndrom, Ideenlosigkeit. Aber mit zwei Waffen kannst Du diese Art Schreibblockaden lösen.

Und wenn das nichts hilft?

Dann gibt es eine ganz einfache Erklärung. Sie ist so einfach, dass ich sehr lange überlegt habe, ob sie überhaupt einen Blogartikel verdient. Nun ja, Du siehst, wie ich mich entschieden habe.

Du hast es Dir sicher gleich gedacht: Dieser Jemand, von dem ich am Anfang geschrieben habe – das ist mein Körper. Ich habe oft das Gefühl, er steht mir im Weg. Er tut weh, will irgendwas, nervt. Klar, kann auch schön sein, so einen Körper zu haben. Aber wenn ich was geschafft kriegen will, dann soll der bitte nicht aufmucken.

Wir arbeiten, als gäbe es unseren Körper nicht.

Genau das ist der Trugschluss, mit dem ich sehr lange gelebt habe. Und auf den ich immer noch zu oft reinfalle. Ich funktioniere dann so, als gäbe es meinen Körper gar nicht. Keine gute Idee, denn gehen wir den Schreibprozess mal durch:

Die Beine bewegen sich zum Schreibtisch hin. Sie beugen sich, damit der Hintern Platz nehmen und den Oberkörper tragen kann. Die Hände klappen den Laptop auf. Die Finger tippen Buchstaben, Worte, Sätze – die die Augen sehen und das Gehirn verarbeiten lassen.

Ohne Körper entsteht kein Text auf dieser Welt. (Dank dieses Schreibkurses allerdings viele.)

Und doch sollen wir ihn ständig bevormunden. Klar, etwas Kontrolle ist wichtig (bitte beim Galadinner, wenn überhaupt, nur geräusch- und geruchsarm pupsen). Was unser armer Körper aber nicht auf Dauer aushalten kann: Wenn wir a) ihn dauernd in eine Form pressen / drücken / ziehen und b) ihm Unmögliches abverlangen.

Die Lust zu schreiben ist weg? Mit diesem ungewöhnlichen Schreibtipp schreibst Du wieder produktiv an Deinen Texten. #indeinenworten

Dein Körper ist Dein Freund. Wenn Du es schaffst, ihn mitzunehmen statt auszubremsen, wird er Dich auch beim Schreiben unterstützen. Und Lust zu schreiben haben. Ich garantiere es Dir.

So holst Du Dir die Lust, Texte zu schreiben, zurück

Dein Körper weiß am besten, was er vor dem Schreiben braucht. Selten ist das irgendein Trara. Fühle einfach in ihn hinein und frage:

Was fühlt sich gut an? Was lebendig?

Und dann mach genau das. Auch hier gilt: wirkungsvoll vor spektakulär. Stündlich ein Glas Wasser trinken, fünf Minuten bewusst atmen, heimlich am Schreibtisch dehnen, Yoga nach der Mittagspause … Dein Körper ist der Boss!

Der Klassiker der Profis ist natürlich das Spazierengehen. Sören Kierkegaard drückt es zum Beispiel so aus:

Vor allem verliere nie die Lust am Gehen. Ich gehe jeden Tag zu meinem Wohlbefinden und entferne mich so jeder Krankheit. Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen, und ich kenne keinen noch so großen Kummer, den man nicht weggehen kann.

Bonus-Tipp für die Frauen:
Ich versuche seit einiger Zeit, Tätigkeiten auf die Phasen meines Zyklus abzustimmen. Lebendig zu schreiben klappt zum Beispiel besonders gut vor dem Eisprung. In der Phase vor der Periode kann ich meine Texte am besten überarbeiten.

Dein Körper ist immer dabei. Es ist also nicht ganz verkehrt, mit ihm in Dialog zu treten. Dann wird er Dich mit ganzer Kraft unterstützen. Auch beim Schreiben.

Hast Du Ideen, wie wir unseren Körper mit in den Schreibprozess nehmen können?
Teile sie mit uns in den Kommentaren!

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