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Dein Buch ohne Verlag veröffentlichen? Die wichtigsten Gründe dafür – und dagegen

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Du hast Dich eingeigelt und fleißig geschrieben. Dein Manuskript ist fertig. Nach all der Arbeit und dem Verzicht möchtest Du der Welt endlich zeigen, was Du erschaffen hast.

Wäre dieser Text ein Film, würde jetzt dramatische Musik ertönen. Die vom Typ: Die Realität schlägt zu, Enttäuschung macht sich breit.

Die Wahrheit ist: Drei Schritte fehlen noch, bis Dein Buch die „richtigen“ Leser*innen beeindrucken kann:

  1. Schick machen
  2. Veröffentlichen
  3. Vermarkten

In jedem der drei Schritte findest Du Argumente für und gegen Self-Publishing. Und auch für und gegen eine Veröffentlichung über einen Verlag. Was Du bei dieser Entscheidung in Betracht ziehen solltest, liest Du jetzt.

Dein Buch schick machen: Ist das wirklich nötig?

Self-Publishing oder Verlag? Was Du bei der Buch- oder eBook-Veröffentlichung beachten solltest und wie Du die richtigen Leser*innen findest. So triffst Du die richtige Entscheidung für Dein Sachbuch (Ratgeber, Fachbuch)! #indeinenworten

„Ist Schickmachen wirklich nötig?“, fragst Du vielleicht. Schließlich kann man ja auch in Jogginghose aus dem Haus gehen. Lippenstift ist was für Tussis.

Mag sein. Die Frage ist nur, wen Du ansprechen möchtest. Du wärst nicht alleine, wenn Du erst einmal denken würdest:

„Ach, das bisschen Drüberlesen und dann bei Amazon hochladen – das mache ich noch schnell nach dem netten Kundentermin am Donnerstag.“

Aber vermutlich wirst Du Dein Buch wie Beraterin Sibylle als Karriere-Booster nutzen wollen. Du möchtest Kolleg*innen und Kund*innen zeigen, was Du fachlich drauf hast, richtig?

Dann solltest Du ein erstklassiges Sachbuch abliefern.

  • Eines, das fehlerfrei und in sich kohärent geschrieben ist.
  • Eines, das optisch professionell aufbereitet ist.

Kurz: Du brauchst mindestens zwei Profis.

  • Ein Profi lektoriert Dein Manuskript und hängt im besten Fall noch ein Korrektorat dran.
  • Ein Profi übernimmt Satz, Layout und Cover.

Tu Dir den Gefallen und spare nicht an diesen Schritten!

Es gibt aber eine Möglichkeit, Geld und Mühe zu sparen.

Richtig, ein Verlag.

Ein Verlag wird all das Schickmachen für Dich übernehmen. Du wirst Dich weder um Lektorat oder Korrektorat noch um Satz, Layout und Druck kümmern müssen. Und das Ganze kostet Dich nur das Vertrauen, dass die Profis Dein Manuskript in ein sensationelles Buch verwandeln werden.

Aber lass mich kurz was erzählen:

Anfang 2020 beendete ich ein Manuskript. Ich schickte es an meinen Redakteur mit dem Vorschlag, das Buch pünktlich zur Frankfurter Buchmesse zu veröffentlichen. Sie findet jährlich im Oktober statt.

Seine Antwort: Vor der Buchmesse 2021 reiche es doch auch.

Na ja, ich hatte es versucht.

Heißt das, ich hätte für die Veröffentlichung doch lieber auf Self-Publishing setzen sollen? Definitiv nicht. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.

Aber es heißt etwas anderes: Wie Du Dein Buch veröffentlichst, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
Self-Publishing oder Verlag? Was Du bei der Buch- oder eBook-Veröffentlichung beachten solltest und wie Du die richtigen Leser*innen findest. So triffst Du die richtige Entscheidung für Dein Sachbuch (Ratgeber, Fachbuch)! #indeinenworten

Mit oder ohne Verlag? In 5 Fragen zur Entscheidung

Ob Du mit oder ohne Verlag veröffentlichen solltest, kann ich Dir nicht pauschal beantworten. Aber ich kann Dir fünf Fragen mit auf den Weg geben. Sie helfen Dir bei Deiner Entscheidung.

1. Wie viel Zeit hast Du?

Ein E-Book kannst Du vergleichsweise schnell veröffentlichen. Bei einem Verlag musst Du Zeit einplanen.

Dein Thema hat einen aktuellen Bezug? Veröffentliche lieber selbst.

2. Hast Du die Möglichkeit, aufzufallen?

Jeden Tag erhalten Verlage unzählige Manuskripte. Die mögen nicht alle gut sein. Trotzdem muss Dein Manuskript auffallen, damit sich überhaupt jemand die Mühe macht, es zu überfliegen.

Du brauchst also ein richtig gutes Exposé und überzeugende Textproben. (Oder, seien wir ehrlich, Vitamin B.)

3. Wie sehr hängst Du an Deinem Original-Manuskript?

Als Selfpublisher entscheidest Du alles – vom Inhalt übers Cover bis hin zur Zielgruppe.

Wenn Du nicht richtig gute Konditionen mit dem Verlag ausgehandelt hast, wird der in der Regel das letzte Wort haben.

4. Soll Dir Dein Buch Geld einbringen?

Als Selfpublisher solltest Du zwar in Lektorat und Layout investieren. Aber Dir gehören langfristig bis zu 70 Prozent der Einnahmen.

Veröffentlichst Du über einen Verlag, investierst Du erst einmal „nur“ Zeit. Allerdings erhältst Du nur rund 10 Prozent des Verkaufspreises.

5. Wann fühlst Du Dich erfolgreich?

  1. Szenario: Du steigerst übers Self-Publishing Deine Reichweite und verdienst passives Einkommen.
  2. Szenario: Du kannst Dein Buch in der nächsten Buchhandlung kaufen und Deinen Kund*innen sagen, dass Dein Buch im Verlag „Renommee-für-Coaches 3000“ erschienen ist.

Letztendlich läuft alles auf die Frage heraus: Was willst Du mit Deinem Buch erreichen?

Dein Buch vermarkten: Warum der Verlag kaum eine Rolle spielt

  1. Szenario: Du hast in ein Adleraugen-Lektorat und ein sensationelles Coverdesign investiert. Du bist sicher: Alle werden Dein E-Book kaufen. Du klickst auf „veröffentlichen“.
  2. Szenario: Ein Verlag hat Dein Manuskript angenommen. Der hat es in ein erstklassiges Buch verwandelt. Es wird veröffentlicht.

In der Regel passiert nach beiden Szenarien – nichts. Oder zumindest nicht viel.

Nach eigenen Angaben vertreibt Amazon mehr als 450.000 E-Books auf Deutsch. Die meisten Bücher, die auf Amazon erscheinen, versinken also unbemerkt im E-Book-Ozean. Im besten Fall ploppen sie vorher kurz an die Oberfläche.

Ob und wie ein Verlag Dein Buch vermarktet, habt Ihr natürlich vorher vereinbart. Aber wenn Du kein Promi bist oder Deine eigenen Fans mitbringst, wird auch der Verlag nicht viel ins Marketing Deines Buches investieren.

Kurz: Du bist als Autor*in in der Regel selbst fürs Marketing Deines Buches verantwortlich. Und zwar unabhängig davon, ob Du auf einen Verlag oder auf Self-Publishing setzt.

Auf drei Dinge solltest Du beim Buchmarketing unbedingt achten:

  1. Stimme das Marketing auf Deine Zielgruppe ab. Wo informieren sich Deine Leser*innen? In welchen sozialen Netzwerken sind sie unterwegs? Auf diese Erkenntnisse baust Du auch Deine Presse-Arbeit auf.
  2. Stimme das Marketing auf Dein Buch ab. Du würdest doch einen Job-Ratgeber anders vermarkten als ein Fachbuch über Autismus? Eben. Hier stelle ich Dir die Unterschiede zwischen Sachbuch, Ratgeber und Fachbuch vor. Worunter Deines fällt, beeinflusst nicht nur den Titel, sondern auch den Schreibstil Deines Buches!
  3. Denk langfristig. Natürlich machst Du zur Veröffentlichung Deines Buches verstärkt auf Dein Werk aufmerksam. Aber Dein Buchmarketing sollte nicht nach einem Monat enden. Du kannst und solltest Dein Buch immer wieder bewerben.

Puh. Da gibt es ganz schön viel zu bedenken, was? Allerdings bin ich mir sicher, dass Du Deine persönliche Antwort zumindest insgeheim schon kennst.

Was sagt Dein Bauchgefühl? Teile es mit uns in den Kommentaren!


 

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Kommentare

2 Kommentare

  1. Ich finde Selfpublishing überzeugender. Denn im Grunde macht der Verlag ja auch nichts für einen außer das Buch schick zu machen. Da kann man sich einen Dienstleister holen ebenso wie für das Lektorat. Sein Marketing machen muss man in beiden Fällen selbst. Beim Verlag kommt hinzu, dass man fast schon eine 100% Garantie hat, nicht genommen zu werden. Das im Grunde zu viele Manuskripte da sind, wird einem bei jeder Gelegenheit um die Ohren gehauen. Ich würde daher nicht auf Verlage setzen.

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    • Danke, Siri, für Deinen Kommentar. Es kann sich schon lohnen, das Schickmachen und Lektorieren einem Verlag zu überlassen. Aber es ist in der Regel schwer, überhaupt von einem guten Verlag wahrgenommen zu werden. Deshalb: Irgendwann eine Entscheidung treffen, weitermachen, Buch veröffentlichen 🙂 Super, dass Du diesen Schritt getan hast!

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