Herz oder Strategie? Best-of der Newsletter Gastautorinnen 2025
Schreibst Du mit Strategie oder mit Herz?
Ich stelle die Frage bewusst provokant. Denn von Kund*innen wie Leser*innen höre ich oft so etwas wie:
- „Ich will nicht für einen Algorithmus schreiben, ich schreibe für Menschen.“
- „SEO-Texte fühlen sich gekünstelt an.“
- „Ich habe Angst, meine Schreibstimme zu verlieren, wenn ich mich anpasse.“
Diesen Sommer habe ich sechs großartige Kolleginnen eingeladen, jeweils eine Ausgabe meines Newsletters zu gestalten. Die Aktion „Schreibend durch den Sommer“ kam in meiner Community, wie im letzten Jahr, super an:
- „Es war für mich insgesamt toll, zu schauen, wie unterschiedliche Profis arbeiten.“
- „Ich fand es spannend, neue, andere Ideen und Herangehensweisen an das Thema Newsletter zu lesen.“
Aber ich habe auch nachdenkliche E-Mails erhalten. So schrieb mir eine Leserin:
Liebe Anke, die Sommer-Aktion war und ist toll, sehr bereichernd. Hat mich angeregt und zugleich verlegen gemacht: ich habe bisher einfach aus dem Moment, dem Herzen geschrieben. Nun zögere ich, weiter zu schreiben.
Dabei wollte ich eigentlich das Gegenteil bewirken. Denn wir müssen uns nicht zwischen Herz und Strategie entscheiden.
Herz und Strategie sind keine Gegensätze, sondern Orchester und Dirigentin.
Dein Herz spielt die Musik. Die Dirigentin interpretiert und lenkt sie.
Du hast das Herz. Loslassen darfst Du den Gedanken, dass es durch Strategien eingeengt wird.
Lass Dich lieber von anderen inspirieren – und schnapp Dir genau die Strategien, die zu Dir und Deinem Herzen passen.
In diesem Best-of meiner Gastautorinnen zeige ich dir, wie das aussehen kann. Los geht’s.
Wie überwinde ich Selbstzweifel beim Schreiben?
Über sich selbst schreiben, ohne anzugeben – mit Franziska Bluhm
„Ich hab das Gefühl, ich klinge wie eine Angeberin.“ Dieser Satz fällt in Franziskas Workshops – O-Ton – „eigentlich immer“. In ihrem Beitrag zeigt sie uns, wie wir wegkommen vom Bewerbungstext oder von „Guckt mal, wie toll ich bin“.
Feedback einer Leserin: „Das ist ein schwieriges Thema und es tat mir gut, dazu zu lesen.“
Franziska schreibt:
Was hilft: die Perspektive zu wechseln. Denn: Es geht nicht ums Angeben. Es geht ums Einordnen. Darum, sich zu zeigen, damit andere besser entscheiden können, ob sie andocken wollen.
- Dabei kann es um dich gehen – ohne dass du dich aufbläst.
- Es kann persönlich sein – ohne dass es privat wird.
- Du darfst Haltung zeigen – ohne dass es peinlich ist.
Wie das konkret aussehen kann? Ein paar Gedanken dazu:
- „Show don’t tell“: Sich selbst als Expertin zu bezeichnen, fällt nicht immer leicht. Wenn du aber den Gedanken erzeugst: „Wow, die kennt sich aus“ – wirkt das oft stärker. Statt zu schreiben: „Ich bin Expertin für Newsletter-Strategie“, lieber: „Ich habe für eine Kundin einen Newsletter überarbeitet – allein die veränderte Betreffzeile hat die Öffnungsrate verdoppelt.“ So zeigt man Wirkung, ohne es behaupten zu müssen.
- Das Thema ist der Hauptdarsteller: Anstatt zu sagen, dass du in XYZ richtig gut bist, zeig es über das Thema: Beschreibe Probleme, mit denen deine Kund*innen zu tun haben – und wie du damit umgehst.
- Denk beim Schreiben nicht an deine Kolleg*innen: Du schreibst nicht für Menschen, die alles schon wissen. Sondern für die, die dich noch gar nicht kennen – und rausfinden wollen, ob es passt.
Franziskas Impuls zum Mitnehmen:
Lass andere für dich sprechen. Rückmeldungen, Anekdoten, echtes Feedback – das kommt oft glaubwürdiger rüber als jede Formulierung der Marke Eigenbau.
Über die Autorin
Als erfahrene Strategie- und Kommunikationsberaterin und Journalistin unterstützt Franziska Bluhm Unternehmen, Teams und Führungskräfte dabei, klare und wirkungsvolle Botschaften zu entwickeln. Mit ihren Kund*innen entwickelt sie maßgeschneiderte Strategien, die Zielgruppen begeistern, messbare Ergebnisse liefern und Veränderungen bringen. Zugleich unterstützt sie bei der Optimierung von Kommunikationsprozessen und hilft, Ressourcen gezielt und effizient einzusetzen.
(Foto: Susanne Werding)
Mutig mit Text verkaufen und sich dabei gut fühlen – mit Irmeli Eija
Es fühlt sich oft unangenehm an, die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. (Ist übrigens auch mein größtes Lernfeld.) Irmeli zeigt, wie wir mit einer Prise mit Chuzpe unser Angebot sichtbar machen.
Feedback von Leser*innen:
- „Der Text rüttelt an meiner ganzen inneren Haltung und spornt mich an, wild zu schreiben.“
- „Ich vergesse immer wieder auch meine Angebote in meinen Texten zu platzieren. Jetzt frage ich mich warum eigentlich? Ich sehe da jetzt unbenutztes Potenzial.“
- „Ich will angesichts von Grammatikfehlern gelassener werden und meine innere Spießerin in Rente schicken.“
Irmeli schreibt:
Verkaufen muss sich nicht nach Verkaufen fühlen, wenn es für dich ein unangenehmes Gefühl ist. Umwandle das Wort Verkaufen zum Helfen und gleich fühlt es sich besser an. Wir Unternehmenden und Selbständigen überleben nur, wenn wir etwas verkaufen.
Meine Mutmachsprüche für dich, wenn du schon wieder dabei bist, nicht über dein Angebot zu schreiben.
- Wenn du dich nicht selbst verkaufst, machen das die anderen für dich auch nicht.
- Empfehlungen sind schön und gut, aber die reichen nicht aus.
- Warum macht IKEA noch Werbung? Eigentlich hätten sie es nicht nötig.
- Was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn du dein Angebot in deinem Text platzierst? – Du verlierst vielleicht ein paar Newsletter-Abonnenten, was auch gut ist, denn die wären sowieso nie deine Kunden geworden.
- Unfähigere Menschen als du machen gutes Business, weil sie gutes Marketing treiben.
Wie verkaufst du subtil?
- Erwähne beiläufig im Text, dass du dieses und jenes mit deinen Kunden bearbeitet hast.
- Nutze das Wort Kunde, Kundin, Kunden so oft du kannst. Das zeigt, dass du sehr gefragt und erfahren bist.
- Berichte, was deine Kunden über dich gesagt haben, was für ein Feedback du bekommen hast.
Irmelis Impuls zum Mitnehmen:
Biete nur eine Sache pro Newsletter. Auch wenn du verschiedene Angebote hast und verschiedene Kurse oder Coachings anbietest, mache Werbung nur für eins pro Newsletter bzw. Social Media Beitrag. Gerne kannst du den Link zu dem einen Angebot mehrmals in dem selben Text platzieren.
Über die Autorin
Irmeli Eija ist als Sprechtrainerin seit fünf Jahren unterwegs. Sie hat sich auf das Thema Fülltöne spezialisiert. Wenn du jemanden kennst oder es selbst bei dir beobachtest, dass du zu oft Öhm, Ähm oder Ehm sagst, dann ist Irmeli als Öö und Ää Ab-Trainerin die richtige Ansprechpartnerin für dich.
Wie strukturiere ich meine Text-Ideen?
Fokus finden bei umfangreichen Schreibprojekten – mit Carola Kleinschmidt
Ob Buch oder Blogserie: Um strukturiert über umfangreiche Themen zu schreiben, hat Carola eine Methode entwickelt. Sie hilft dir, Fokus und den roten Faden zu finden. Und das schon vor dem Schreiben.
Feedbacks von Leser*innen:
- „Carola Kleinschmidts Methode habe ich gleich ausprobiert und fand sie super.“
- „Ich arbeite als Journalistin und schreibe oft umfangreiche Sachartikel zu komplexen Themen. Wenn ich ds das nächste Mal nicht weiterkomme, werde ich auf die Tipps aus diesem Artikel zurückgreifen.“ Rebecca, Journalistin, Autorin, Lektorin
Lies hier Carolas kompletten Gastbeitrag:
Wie strukturiere ich mein Sachbuch? Nutze die 4-Ebenen-Methode – vor dem Schreiben
Carolas Impuls zum Mitnehmen:
Jede Kommunikation hat einen Call to Action! Du entscheidest, ob er klar und deutlich erkennbar ist oder eher unterschwellig. Was sollen deine Leser:innen tun, fühlen und denken – oder eben nicht (mehr) tun, fühlen oder denken, wenn sie deinen Blogbeitrag oder dein Buch gelesen haben?
Carola Kleinschmidt hat Diplombiologie studiert und ist heute Autorin und Trainerin. Ihr Thema: Stressprävention und berufliche Entwicklung für Menschen mit Berufserfahrung.
- Als Autorin schreibt sie für Spiegel, Stern, Brigitte etc.
- Als Trainerin gibt sie Online- und Offline-Workshops und Einzelcoachings zum Thema berufliche Entwicklung.
- Ihr aktuelles Buch: Gesünder arbeiten. Besser leben
4 verschiedene Newsletter schreiben – mit Maren Martschenko
Regelmäßig vier Newsletter schreiben? Was stressig – oder auch: nach Wahnsinn – klingt, hat Methode. Maren zeigt uns, wie das neben der eigentlichen Arbeit wuppt.
Feedback von Leser*innen:
- „Marens vier NL fand ich besonders ungewöhnlich und habe einige Male darüber nachgedacht, was für neue Möglichkeiten ihr Ansatz für mich eröffnen könnte.“
- „Marens Text fand ich beeindruckend zu lesen. Ich bewundere Menschen, die so eine Art zu arbeiten kontinuierlich umsetzen und so strukturiert arbeiten können. Es hat allerdings eher bei mir das Gefühl von ‚das schaffe ich nicht!‘ ausgelöst.“
- „Entlastend, dass Maren auch verschiedene Newsletter schreibt ☀️“
Maren schreibt:
Ich habe mir über die Jahre ein System gebaut, das mich beim Schreiben trägt, auch wenn’s mal hektisch wird. […] Ich liebe es zu schreiben. Mittlerweile. Denn ich habe meine Schreibstimme gefunden. Mich vom Perfektionimus verabschiedet. 2- reicht völlig.
Das Schreiben hilft mir herauszufinden, was ich denke. Und ich denke pausenlos. Das Problem: Meine Gedanken sortieren sich selten von selbst. […] Wenn ich schreibe, finden die Gedanken ihren Platz.
Um mir die Angst vor dem weißen Blatt bzw. Bildschirm und vor allem den Zeitdruck vor dem Veröffentlichen zu nehmen, habe ich den Content Creation Prozess in drei Phasen unterteilt, die ich zeitlich und teilweise auch räumlich trenne.
- Phase 1: Denken und sammeln: In dieser Phase notiere ich Ideen. Teilweise spreche ich sie auch unmittelbar – egal, wo ich gehe oder stehe – in mein Smartphone. Eine Automatisierung schiebt sie dann transkribiert in den Entwurfs-Ordner in meinen Redaktionsplan bei Notion. Alle meine Ideen landen in einem Content-Archiv in Notion: Ideen, Inspirationen von anderen, Feedback von Leser:innen, inspirierende Sätze, Gedankenskizzen oder meine Sprachmemos.
- Phase 2: Schreiben und sortieren: Für diese Phase gibt es in meinem Kalender feste Timeboxen. […] Wenn ich schreibe, greife ich dank meines Content-Archivs in Notion auf bereits vorhandenes Material zurück. Ich fange nie bei Null an. […] Für jeden Newsletter habe ich eine eigene Schablone, bei meiner E-Mail-Software auch Template genannt, als »Sortierhilfe«. Diese immer gleiche Struktur im Aufbau sorgt dafür, dass Inhalte an der richtigen Stelle in der passenden Länge ihren Platz finden.
- Phase 3: Finalisieren und Veröffentlichen: In der letzten Phase kopiere ich die Texte in die Kampagnen-Vorlagen meiner Newsletter-Software […] und plane die Veröffentlichung.
Die Frage „Was soll ich nur schreiben?“ Stelle ich mir gar nicht mehr, seit ich mein „Contentrad“ in Miro habe. […] Der innerste Ring ist mein Jahresmotto. Daraus leiten sich vier Zyklen ab, die sich zeitlich leicht versetzt an Jahreszeiten orientieren. Sie bilden die Kernthemen für meine Zielgruppe. Die Themen im Jahresverlauf:
- Sichtbarkeit & Vernetzung (Frühjahr)
- Produktivität & Wachstum (Sommer)
- Vertrieb & Marketing (Herbst)
- Klarheit & Strategie (Winter)
[…] Das bedeutet: Ich weiß schon im März, worüber ich im Oktober schreiben werde. Nicht im Detail – aber thematisch. Und das gibt mir den nötigen Rahmen, innerhalb dessen ich improvisieren, experimentieren und auch mal richtig gute Texte wiederverwerten kann, ohne dass es langweilig wird.
Marens Impuls zum Mitnehmen:
Es geht nicht darum, mein System zu übernehmen. Ich möchte dich inspirieren, dir dein eigenes zu bauen, also eines, das genau zu dir, deiner Persönlichkeit und deinem Alltag passt. Eines, das dich entlastet, dich inspiriert und dir erlaubt zu schreiben, ohne dass du dich dafür überwinden musst. Fang klein an. Ein Thema. Ein Rhythmus. Eine einfache Vorlage. Und dann: Denken und sammeln. Schreiben und sortieren. Finalisieren und veröffentlichen.
Maren Martschenko ist Markenberaterin, Autorin und Gründerin des Magnetprodukt-Clubs, einer Community für Soloselbständige, die mit Klarheit, Haltung und Freude sichtbar werden wollen. Sie hilft Menschen, ihre Marke zu entwickeln und wirksam zu kommunizieren. Schreiben ist ihr zentrales Werkzeug für Verbindung, Reflexion und Business-Wachstum. Freitags malt sie Kühe. Das ist ihr passion project außerhalb des Contentrads.
Wie werden meine Texte gefunden und gelesen?
Warum Bloggen mehr ist als SEO – mit Janneke Duijnmaijer
SEO, E-E-A-T, WAMIMDNM (Welches Akronym Muss Ich Mir Denn Noch Merken): Bloggen kann schnell zur Wissenschaft werden. Janneke erinnert uns daran, worum es beim Bloggen eigentlich geht: echte Beziehungen.
Feedback von Leser*innen:
- „Mir hat Janneke am besten gefallen.“
- „Jannekes SEO Text hat mich daran erinnert, endlich deine Videos über SEO anzuschauen, weil ich überhaupt nichts davon verstehe.“
Janneke schreibt:
KI stellt gerade das gesamte Internet auf den Kopf. Allen voran die Google-Suche. […]
Du bist verunsichert: Soll ich so weitermachen wie bisher? Soll ich überhaupt weitermachen? Sind Blogs 2025 vielleicht tatsächlich tot?
Nein, sind sie nicht. Wenn überhaupt, dann ist SEO tot. Aber auch das nicht . Es verändert sich einfach nur …
2017 habe ich den ersten Blogartikel veröffentlicht. Damals hatte ich keine Ahnung von SEO. […] Damals haben wir einfach drauflosgeschrieben. Wir teilten Anekdoten, Fails, kleine Triumphe – und Leser:innen sind gekommen und geblieben. Weil sie unseren Content mochten, sich selbst wiedererkannt haben.
Das ist auch heute noch eine der Aufgaben von Blogs: echte Beziehungen aufbauen.
Wir sehen Blogs oft als SEO-Instrument, dabei ist genau das Gegenteil der Fall: SEO ist ein Werkzeug, um Traffic auf den Blog zu bekommen.
Der Blog selbst ist viel mehr als nur eine Sammlung von Texten. Er ist Branding-Werkzeug, Marktforschungsinstrument, Persönlichkeits-Schaufenster, Positionierungs-Kompass, Netzwerk-Booster und ein Evergreen–Vertriebsfunnel.
Jannekes Impuls zum Mitnehmen:
Führe ein 10-Minuten-E-E-A-T-Audit durch:
- Such dir den meistgelesenen Artikel der letzten 12 Monate raus.
- Experience: Baue eine konkrete eigene Anekdote ein: „Als ich … einsetzte, passierte …“.
- Expertise: Ergänze einen Credibility-Happen: Zertifikat, Projektergebnis oder Zahlen, die zeigen, dass du weißt, wovon du sprichst.
- Authoritativeness: Verlinke auf 1–2 seriöse Quellen oder Leitfäden (z. B. Branchenverband, Studie) und setze einen internen Link auf einen ergänzenden eigenen Artikel.
- Trustworthiness: Checke, ob der Artikel ein aktuelles Autorenprofil (Kurz-Bio + Foto) und ein letztes Update-Datum zeigt. Falls nicht: nachtragen!
Über die Autorin
Janneke Duijnmaijer zeigt Selbstständigen, wie sie einen Blog für ihr Online-Business aufbauen und strategisch bloggen. Und dann um diesen Blog herum Strukturen, Prozesse und ein Marketing-System aufbauen, um laufend Kund:innen zu gewinnen. Damit sie raus aus dem Dauerstress kommen und trotzdem den Umsatz machen, der ihnen ein entspanntes und unabhängiges Leben ermöglicht.
Starke Newsletter-Folgen schreiben – mit Anne-Kathrin Gerstlauer
Ein Newsletter, der geöffnet und gelesen wird – das wünschen wir uns alle. Anne-Kathrin teilt ihre besten Hacks dazu. Und ja, sie schreibt, was sie predigt: alle ohne Blabla.
Feedback von Leser*innen:
- „Anne-Katrin Gerstlauers Beitrag war ws. am nützlichsten für mich in meiner Situation, weil es ums Texten selbst ging.“
- „Anne-Kathrins Text fand ich ansprechend und klar und hilfreich.“
Anne-Kathrin schreibt:
1. Streicht das Intro! Die meisten Newsletter beginnen entweder wie ein Tagebucheintrag oder sind ein Wikipedia-Beitrag über das Thema eurer Wahl. Die Leute wollen sofort rein, spart euch das BlaBla. Es gilt im Einstieg wie bei allen Sätzen: Wenn ihr überlegt, ob ihr streichen könnt, streicht sofort!
2. Wenn ihr Links in eurem Newsletter bewerbt, schreibt keine klassischen Zusammenfassungsteaser. Schreibt szenisch: Nutzt starke Zitate oder Szenen, zum Beispiel aus einem Podcast, den ihr verlinkt.
3. Show, don’t tell: Vermeidet generische Adjektive, wenn ihr euer Produkt, euch oder euer Lieblings-Café beschreibt. Was ist genau daran toll?
[…]
5. Snackable Content. Macht Listen, Zwischenüberschriften und feste Kategorien. So macht der Newsletter mehr Spaß. Mini-Regel: Pro Handyscreen darf nie nur Bleiwüste Text sein.
[…]
8. Verwertet den Content auch auf anderen Plattformen. Postet nicht einfach einen Link, das bringt kaum Reichweite. Erstellt Threads und Bildpostings mit Inhalten, die die Leute schon auf Twitter/LinkedIn konsumieren und teilen können.
Anne-Kathrins Impuls zum Mitnehmen:
Zum Abschluss schenke ich euch meinen Betreffzeilen-Prompt:
Anforderungen:
- Maximal 40 Zeichen Länge
- Nutze unkonventionelle Elemente (z.B. E-Mail-Präfixe, unerwartete Kombinationen)
- Sprich direkte Schmerzpunkte oder Frustrationen der Zielgruppe an
- Stelle Konventionen in Frage oder schaffe leichte Provokation
- Verwende einfache, alltägliche Sprache ohne Marketing-Jargon
- Schaffe kognitive Dissonanz oder Überraschungsmomente
- Transportiere eine authentische, persönliche Meinung statt Werbebotschaften
- Formuliere konkret statt abstrakt
- Verzichte auf typische Clickbait-Formulierungen wie „Diese 5 unglaublichen …“
- Betreffzeilen sollten sofort neugierig machen und zum Öffnen animieren
- 10 Vorschläge
Anne-Kathrin Gerstlauer schreibt den Newsletter TextHacks mit mehr als 18.000 Abonnent*innen. Wenn sie nicht gerade an ihrem Newsletter schreibt, berät sie Unternehmen und journalistische Redaktionen zu den Themen einfach schreiben, Schreiben mit KI und Überschriften/Teaser. Davor war sie stv. Chefredakteurin von watson.de und hat ZEIT Campus ONLINE geleitet.
(Foto: Janina Steinmetz)
Fazit: Dein Herz liebt Strategien (die, die zu ihm passen!)
Den einen, perfekten Weg gibt es nicht. Was für die eine funktioniert, kann die andere einschüchtern. Was für den einen selbstverständlich ist, ist für den anderen ein Quantensprung aus der Komfortzone.
Das ist eine gute Nachricht. Sie befreit uns von dem Druck, uns zwischen Herz und Strategie entscheiden zu müssen.
Schreiben ist ein Prozess, der unsere Persönlichkeit mitnimmt. Ohne sie würden wir nur Labertexte veröffentlichen. Deshalb gilt:
Wir dürfen uns immer wieder schreibend herausfordern, ausprobieren, den metaphorischen Bleistift spitzen, veröffentlichen. Und, ganz wichtig: Strategien wählen, die unsere Schreibstimme noch sichtbarer machen.
Bist Du dabei?
Verrate uns doch in den Kommentaren: Welche Strategie, welchen Impuls nimmst Du für Deinen nächsten Text mit?
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