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Wie werde ich von KI gefunden? 3 Strategien für ChatGPT & Co. (+ was künftig zählt)

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ChatGPT hat mich überrascht. Aber nicht im Chat.

Wer 1:1 mit mir arbeiten möchte, füllt meist ein Formular auf meiner Angebotsseite aus. Es enthält ein optionales Feld: „Wie hast Du mich gefunden?“

Kürzlich erreichte mich eine Anfrage. In dem Feld stand:

ChatGPT nach ‚Die erfolgreichste Begleiterin‘ für mich befragt 🙂

Mein SEO funktioniert also auch für künstliche Intelligenz. Aber ich hab mich gefragt:

Kann ich strategischer für KI optimieren?

Meine Erkenntnisse teile ich gern mit Dir. Los geht’s.

Texte mit Qualität: So erkennen sie Google und KI

E-E-A-T: So misst Google Qualität

Die gute Nachricht zuerst: Für Texte, die gefunden werden sollen, gelten immer noch dieselben Grundlagen.

Bewährte SEO-Strategien funktionieren auch für KI-Systeme. Schließlich orientieren sich auch diese an dem, was Menschen als wertvoll empfinden. Aber die Schwerpunkte verschieben sich, und andere Aspekte rücken in den Vordergrund.

Zentral für textbasierte Optimierung ist immer noch das E-E-A-T-Prinzip. Damit misst Google seit 2014 Qualität.

Das erste „E“ steht für „Experience“, welches der Konzern dem Algorithmus 2022 hinzufügte. So können persönliche Erfahrungen (die, die die KI nicht machen kann!) stärker gewichtet werden.

Gut zu wissen: Nach diesen Kriterien misst Google Qualität:

  1. Experience (Erfahrung): Hast Du selbst erlebt, worüber Du schreibst?
  2. Expertise (Fachwissen): Kennst Du Dich wirklich aus?
  3. Authoritativeness (Autorität): Wirst Du in Deiner Branche als Expert*in anerkannt?
  4. Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit): Sind Deine Inhalte verlässlich?

Auch KI-Systeme bewerten Inhalte auf Basis dieses Prinzips. Wie Du sie zusätzlich überzeugen kannst, erfährst Du jetzt.

GEO und AEO: So optimierst Du Deine Texte für KI

ChatGPT, Claude oder Google Gemini sollen Dich auf dem Schirm haben? Konzentriere Dich auf zwei wesentliche Optimierungstrategien.

  • GEO (Generative Engine Optimization): KI-Modelle empfehlen Dich als vertrauenswürdige Quelle und zitieren Dich. Du optimierst also mit dem Ziel, dass Du und Deine Expertise direkt in KI-Antworten erscheinen, ohne dass Nutzer*innen auf Links klicken müssen.
  • AEO (Answer Engine Optimization): Deine Inhalte erscheinen in direkten Antworten, weil sie die relevanteste Antwort auf konkrete Fragen liefern. Du optimierst also mit dem Ziel, in Featured Snippets, Sprachsuchen oder Google’s AI Overviews zu erscheinen.

GEO und AEO ergänzen das klassische SEO. Sie beruhen auf denselben Qualitätsprinzipien. Der Unterschied liegt im jeweiligen Ziel der Optimierung: zitiert werden (GEO), die relevanteste Antwort liefern (AEO).

Klingt kompliziert und ernüchternd? Sieh’s mal so:

Für Dich als Soloselbständige*r sind das gute Nachrichten. KI-Modelle suchen nach menschlichen, erfahrungsbasierten Inhalten. Eine aktuelle Studie hat zum Beispiel gezeigt, dass 93,8 Prozent der Links, die Googles KI in der Search Generative Experience anzeigt, nicht zu den Top-Organischen Suchergebnissen gehören.

Du kannst also noch mehr als vor KI mit Deiner Schreibstimme und Deiner Expertise punkten.

Natürlich gebe ich Dir noch drei Strategien mit, mit denen sich sowohl klassisches SEO als auch GEO und AEO gegenseitig pushen:

Strategie 1: Sende klare Signale für Deine Expertise

Für GEO entscheidend: Wie sonst können Dich KI-Modelle wie ChatGPT als Expert*in für einen Fachbereich erkennen und empfehlen?

Positioniere Dich eindeutig

So kann die KI sofort erfassen, wofür Du stehst und in welchem Kontext Deine Inhalte relevant sind.

Ich habe mich für „Schreibcoaching für Soloselbständige“ entschieden. Darum dreht sich meine komplette Website – von den Inhalten über die Meta-Beschreibungen und bis hin zur Über-mich-Seite.

Signalisiere Autorität durch die Meinung anderer

Die Bestätigung von anderen zahlt direkt auf Dein GEO-Konto ein, weil KI-Modelle so Deine Inhalte als wertvoll und vertrauenswürdig einstufen können.

1. Binde Referenzen und Testimonials in Deine Seite ein.

Tipp: „Super!“ als Testimonial beeindruckt künstliche Intelligenz nicht. Sammle Bewertungen, die konkrete Prozesse und Transformationen beschreiben. Ein Beispiel zu meinen Schreibkurs:

Der Schreib-Code hat mich wieder zum Schreiben gebracht. Das sprichwörtliche Zögern vor dem leeren Blatt ist für alle Zeiten vorbei. Dazu gab es funktionierende und strukturierte Tipps, wie meine Texte lebendig und persönlich werden. Danke für diesen wertvollen Kurs!
Petra Dieckmann, SAP Consultant und Trainerin

2. Vernetze Dich mit anderen.

Backlinks und andere Erwähnungen im Netz signalisieren der KI, dass Deine Inhalte empfohlen werden. Das stärkt Deine Online-Autorität.

Erstelle Dir ein Business-Profil bei Google und Bing

ChatGPT und Claude nutzen Bing als Suchmaschine. Deshalb habe ich bei bingplaces.com ein Profil erstellt.

Praktisch: Wir können einstellen, dass es sich mit dem Google-Business-Profil synchronisiert.

Schreib ausführlich über Dein Thema

KI liebt umfassende Artikel. Erstelle regelmäßig – einmal im Quartal zum Beispiel – einen Guide, der ein zentrales Problem Deiner Zielgruppe detailliert löst.

Damit beweist Du Expertise, und Deine Website gewinnt an Substanz.

Strategie 2: Setze auf natürliche Dialoge

KI verändert, wie wir suchen und Informationen erhalten.

Statt Linklisten liefern uns Suchmaschinen und Sprachassistenten kontextbasierte Antworten auf Fragen, wie sie Menschen in den Chat eingeben. Deshalb werden die Systeme darauf trainiert, unsere Sprache und Suchintentionen zu verstehen.

Diese Strategie ist der Kern von AEO: Du lieferst Antworten, als würdest Du direkt mit einem Menschen sprechen. Verabschiede Dich also von Business-Blabla, Beamtendeutsch und Nominalstil. Niemand gibt „mein Business aufs nächste Level heben“ freiwillig in den KI-Chat ein.

Nutze stattdessen sogenannte konversationelle Keywords. Formuliere Fragen so, wie Menschen sie tatsächlich stellen. So hast Du gute Chancen, in Featured Snippets und Sprachsuchergebnissen aufzutauchen.

3 Tipps für die Praxis:

  1. Um Fragen zu finden, helfen Dir Tools wie AnswerThePublic oder Googles „Andere Nutzer fragen auch“-Boxen.
  2. Betrachte Deine Blogartikel wie einen Dialog. Das mache ich innerhalb eines Artikels automatisch, weil ich aufrichtig an dem Austausch mit meinen Leser*innen interessiert bin. Aber da geht noch mehr, wie ich erfahren habe. Die KI empfahl mir im Zusammenhang mit meiner Recherche z. B., diese Überschrift als „natürliche Sprachfrage“ zu formulieren:
    Mythos Talent zum Schreiben: Was Du für Business-Texte wirklich brauchst
    → Brauche ich Talent, um gute Business-Texte zu schreiben?
    Muss ich testen 🙂
  3. FAQ am Ende von Artikeln und ihre präzise Antworten werten Blogartikel für eine KI auf.

Strategie 3: Strukturiere alles, was geht

Je strukturierter Deine Inhalte, desto besser kann die KI sie verstehen und weiterempfehlen. Hier kannst Du sie dabei unterstützen:

  • Blogartikel mit knallrotem Faden. Beispiel: Einfach gute Texte schreiben: Die 5 wichtigsten Tipps (+ Boni für Fortgeschrittene)
  • Hierarchisch formatierte Zwischenüberschriften: H1 → H2 → H3, ohne Ebenen zu überspringen. Dank dieser Gliederung kann die KI schnell erfassen, wie Du das Thema strukturierst.
  • Meta-Beschreibungen, aussagekräftig
  • Schema.org-Markup für Dienstleistungen und FAQ: Das sind Code-Schnipsel im Hintergrund Deiner Website. Sie helfen Suchmaschinen und KI, Deine Inhalte noch besser zu verstehen und einzuordnen. Du kannst nicht coden? Nutze ein Plugin.

Wie verändern sich SEO und die Suche durch KI langfristig?

Wir nehmen mit:

  1. SEO bleibt relevant, entwickelt sich aber weiter.
  2. KI-Systeme nehmen Dich und Deine Online-Präsenz wahr, indem Du Expertise-Signale sendest, auf natürlichen Dialog setzt und Deine Inhalte klar strukturierst.

Können wir uns darüber hinaus aufs KI-Zeitalter vorbereiten?

Oh ja. Vorhang auf für das, was wichtiger wird oder neu hinzukommt:

Setze auf Deine Schreibstimme als Superkraft

Die eigene Meinung, eine neue Haltung zum Thema, und vor allem eine unverwechselbare Schreibstimme gewinnen an Relevanz.

Logisch – schließlich kann inzwischen auch der Schorsch von gegenüber einen generischen Text über Kernspaltung generieren. Was er nicht kann: sich über seine Expertise, dank seiner Schreibstimme mit den Lesenden zu verbinden. Du schon!

Auch schön: Mit Deiner Schreibstimme zeigst Du den künstlichen Intelligenzen, dass es Dich als Mensch und Expert*in mit Erfahrung wirklich gibt.

Denke multimedial und plattformübergreifend

Unsere Expertise beweisen wir nicht mehr „nur“ im Text, sondern immer mehr in Kombinationen aus Text, Bild, Audio und Video.

Sorge also für eine einheitliche Positionierung und denke Deinen Content plattformübergreifend. (Ist übrigens noch meine Baustelle.)

Fokussiere aufs Long-Tail, statt aufs Keyword

Einzelne optimierte Keywords verlieren an Bedeutung.

Wer stattdessen gewinnt?

Sogenannte Long-Tail-Keywords, also längere Suchphrasen (und deren semantische Zusammenhänge). Die nutzen meist weniger Menschen. Das sind aber die, die an Deinem Angebot interessiert sind und bei Dir „hängen bleiben“.

Praktisch: Klares, natürliches Schreiben in Deiner Schreibstimme wird wichtiger als reine Keyword-Optimierung. Sorge Dich also weniger um starres SEO, sondern beantworte einfach die Fragen Deiner Zielperson.

Nutze die freigewordene Energie, um Deine Zielperson und ihre jeweilige Suchintention immer differenzierter kennenzulernen.

FAQ: Die häufigsten Fragen im Überblick

Was ist der Unterschied zwischen SEO, GEO und AEO?

  • SEO (Search Engine Optimization) optimiert Inhalte für organische Suchergebnisse klassischer Suchmaschinen wie Google und Bing. Grundlagen sind Keywords, Backlinks und technische Seitenoptimierung.
  • GEO (Generative Engine Optimization) optimiert Inhalte für KI-generierte Antworten durch Modelle wie ChatGPT, Claude, Google Gemini, Google SGE und Perplexity. Die Vertrauensgrundlage bildet das E-E-A-T-Prinzip (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) von Google.
  • AEO (Answer Engine Optimization) fokussiert auf direkte Antworten in Featured Snippets, Sprachsuchen (Voice Search) und AI Overviews. Wesentlich sind technisch strukturierte Datenformate wie FAQ-Page- und HowTo-Schema.

Brauche ich alle drei Strategien?

Ja, weil sie sich ergänzen und damit alle relevanten Performance-Kennzahlen Deiner Content-Strategie verbessern.

  • SEO bildet die Grundlage, damit Deine Inhalte online gefunden werden (aka: auf organischen SERP-Positionen landen).
  • Mit GEO positionierst Du Dich als zitierwürdige Quelle und schaffst zusätzliche Reichweite.
  • AEO sorgt für Zero-Click-Impressions über direkte Antworten in Featured Snippets und Sprachassistenten.

Funktioniert meine Schreibstimme auch für AEO?

Unbedingt. Deine natürliche Schreibstimme ist die beste Voraussetzung für AEO. Der Grund: Sprachsuchen werden als Unterhaltung geführt, weshalb KI-Modelle Inhalte bevorzugen, die wie ein menschliches Gespräch klingen. Biete Dich in Deinen Texten also einfach als Gesprächspartner*in an. Formuliere in klaren, dialogorientierten Sätzen.

 

Das war viel Inhalt. Für manches wirst Du länger brauchen. Einiges kannst Du heute noch umsetzen. Welchen dieser Tipps beherzigst Du als Nächstes? Schreib‘s in die Kommentare!

 

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Kommentare

2 Kommentare

  1. Du fragst, was ich als nächstes von deinen Tipps umsetzen werde? — Ein Business-Profil bei Bing. Denn das war mir nicht bewusst.

    Aber auch regelmäßiger einen Artikel zu veröffentlichen mit einer ausführlichen Beschreibung und Tipps zu einem wichtigen Thema, scheint mir ein umsetzbarer Punkt zu sein.

    Herzlichen Dank für die Impulse. Sehr hilfreich und grad zur rechten Zeit.

    Viele Grüße
    Stefan

    Antworten
    • Sehr gerne, lieber Stefan. Viel Erfolg bei der Umsetzung!
      Liebe Grüße nach Thailand
      Anke

      Antworten

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